Bericht von Janine Herderich (E-Mail: jani-st [at] web.de)

Am Freitag, den 4. Oktober 2024 begann unsere Reise von Frankfurt nach Lusaka (Sambia).

Unser Team:

  • Dr. Stefan Eckardt (GL/AD),
  • Dr. Katharina Hofmann (AD),
  • Alisa Paul (ADH),
  • Lisa Raab (ADH) und
  • Janine Herderich (ADH).

Wir arbeiten seit mehreren Jahren in einer Zahnarztpraxis zusammen und sind bereits ein eingespieltes Team. Es war sehr schön, dieses Abenteuer mit ihnen gemeinsam zu erleben. Am Samstagnachmittag landete das Flugzeug in in der sambischen Hauptstadt. Dort wartete bereits unser Fahrer Piri auf uns. Er hat uns für die darauffolgenden zwei Wochen zu unseren Einsatzorten begleitet, uns geholfen und hat uns jeden Tag sicher wieder zu unserer Unterkunft zurückgebracht. Er hat uns viel gezeigt und über sein Land berichtet.

Nach einer vierstündigen Autofahrt die aufregend, beeindruckend und staubig war, kamen wir in der Sandy Beach Lodge an. Herman Striedl und seine Mitarbeiter haben uns herzlich willkommen geheißen. Für uns wurde auch wenn es schon spät war, ein Drei-Gänge-Menü vorbereitet. Beim Abendessen hatte uns Herman über den Ablauf der nächsten Tage informiert. Die Lodge liegt am Lake Kariba. Die Sonnenuntergänge waren an diesem Ort sehr beeindruckend.

Nach dem wir mit dem Essen fertig waren, haben wir unsere Zimmer bezogen. Die Lodge und ihre Zimmer waren einfach gehalten und wie wir die nächsten Tage mitbekamen, ist es auch „normal“, dass es nur für ca. vier Stunden Strom und Wasser am Tag gab.

Am Sonntag hatte uns Herman zu einer privaten Mädchenschule gefahren. Dort fand ein Gottesdienst statt. Wir wurden von allen herzlich empfangen und es war ein prägendes Erlebnis.

Nach dem Gottesdienst hatten wir uns noch einen Überblick über die Verfügbarkeit der für uns wichtigsten Utensilien, die wir zum Behandeln brauchten, verschafft und hatten alles für unseren ersten Arbeitstag vorbereitet. Da wir nicht genau wussten was auf uns zu kam, war dies eine kleine Herausforderung, die wir aber so gut wie möglich gemeistert haben. Wir kamen mit vier zusätzlichen Koffern an, in denen wir noch weitere Instrumente, Materialien und natürlich Geschenke für die Kinder mitbrachten.

Die vorhandenen Instrumente wie Hebel, Zangen, Grundbesteck etc. wurde in einem roten Werkzeugkasten gelagert. Ein Behandlungsstuhl, den man auseinander bauen konnte, war stets in unserem kleinen Bus im Kofferraum mit dabei.

Jeden Tag nach unserem English-Breakfast oder Maisbrei, mit frischen Mangos, ging es für uns los. An den beiden Montagen fuhr uns Piri nach Siavonga in das Hospital. Dort warteten bereits die einheimischen Zahnärzte und deren Mitarbeiter auf uns. Wir verschafften uns einen Überblick und hatten dort neben vielen Extraktionen auch ein paar Füllungen versucht zu legen. Dies war eine kleine Herausforderung, da die Behandlungsstühle nicht funktionierten. Es gab ein, mit Akku betriebenes Handstück, das aber auch nicht den gewünschten Erfolg brachte und wir daher erfinderisch wurden, um unser Bestes zu geben, die gewünschten Füllungen zu legen.

Von Dienstag bis Freitag ging es dann immer in andere Gebiete Sambias. Es war jeden Tag ein anderes „Hospital“ oder auch ein kleiner, abgetrennter Raum in einer kleinen Hütte. Die Fahrten dauerten zwischen 30 Minuten und zwei Stunden. Angekommen an unseren Einsatzorten hatten wir uns Überblick verschafft. Die Patienten warteten immer schon auf uns. Viele hatten einen langen Fußmarsch hinter sich. Dadurch, dass wir ein gut eingespieltes Team waren, gelang es uns von Tag zu Tag immer besser und schneller alles vorzubereiten und mit unserer Arbeit zu beginnen. Piri hat uns immer geholfen unseren „Arbeitsplatz“ vorzubereiten.

Wir mussten so gut wie immer ohne Strom und Wasser arbeiten. Dennoch konnten wir alle Patienten gut behandeln und sie von ihren Zahnschmerzen befreien. Es war eine Mischung aus leicht zu entfernenden Milchzähnen bis zu einem Weisheitszahn, der uns schätzungsweise zwei Stunden verzweifeln ließ. Unsere Zahnärzte haben sich gegenseitig immer unterstützt. Ging ein Zahn schwer heraus, wechselte nan sich ab, da es unter diesen Bedingungen sehr anstrengend war. Die Menschen aus Sambia waren oft zurückhaltend und schüchtern, aber dennoch dankbar das ihnen geholfen wurde.

Unser Team hatte auch einige Einsätze in Schulen. Diese Erfahrung werde ich auch nicht so schnell vergessen. Die Kinder hatten sich immer sehr über unsere Ankunft gefreut. Als sie aber auf dem Behandlungsstuhl Platz nahmen, schwand die Begeisterung. Manche hatten Angst, da sie noch nicht oft einen Zahnarzt besucht hatten.

Wir haben trotzdem versucht – so gut es ging – die Kinder zu behandeln und ihnen die Angst zu nehmen. In den meisten Fällen waren es nur Routinechecks, bei anderen mussten leider Milchzähne oder meist bleibende Zähne extrahiert werden.

Wir hatten in einer Schule eine Darstellung an zwei Kindern durchgeführt, um den Kindern eine gute Mundhygiene mitzugeben. Die Lehrer hatten übersetzt, da in den Schulen zwar Englisch unterrichtet wurde, aber Tonga gesprochen wurde. In diesen zwei Wochen hatten wir in den Schulen ca. 300 Checkups.

Wir hatten auch versucht jedem Schulkind ein Geschenk mitzugeben, hatten dann schnell gemerkt, dass Bälle die größte Begeisterung auslösten, egal ob jung oder alt.

An unserem freien Wochenende hatte Herman für uns eine Safari in Simbabwe und eine Bootstour auf dem Sambesi organisiert. Dort war der Unterschied Sambia und Simbabwe deutlich erkennbar. In Sambia hatten wir oft Kühe, Ziegen und vereinzelt ein paar Affen gesehen. In Simbabwe waren es Nilpferde, Elefanten, Zebras, Büffel und Wasserböcke, die wir bestaunten. Dieses freie Wochenende war eine schöne Abwechslung.

Insgesamt waren es ungefähr 500 Patienten, die wir behandelt haben. Bei etwa 200 Patienten wurden Zähne extrahiert, 300 Checkups, bei denen auch beim einem oder anderen der Zahnstein mit einem Handinstrument entfernt wurde.

Dies war mein erster Einsatz bei DWLF. Mir hat besonders gut gefallen, dass wir immer einen anderen Behandlungsort hatten. Dadurch konnten wir so viele Eindrücke sammeln. Wir waren viel mit dem Auto unterwegs und waren meistens verschwitzt und verstaubt aber manchmal auch mit Souvenirs, die es am Straßenrand zu kaufen gab, in der Lodge angekommen. Dieses Abenteuer werde ich nicht vergessen. Ich hoffe das dieser Bericht viele dazu motivieren mag, die kleinen Herausforderungen anzunehmen, um nach Sambia zu reisen und selbst diese Erfahrungen zu erleben.