von DWLF-Geschäftsstelle (E-Mail: info@dwlf.org)
zusammengefasst von Kurt O. Wörl
Auch 2018 war DWLF wieder mit einem Großeinsatz und 20 deutschen Helferinnen und Helfern in der Mongolei
In nur zwei Wochen erhielten heuer 4.861 bedürftige Mongolen eine kostenfreie, zahnmedizinische Grundversorgung. Dabei wurden 7.598 Einzelleistungen, im Gesamtwert von 471.835,52 EUR, erbracht.
Das Einsatzgebiet der DWLF-Helfer in der Mongolei lag heuer im Selenge Aimag (ein Aimag ist vergleichbar mit einem Bundesland in Deutschland). Hauptort des Aimags ist Süchbaatar.
Zehn Einsatzorte waren heuer vorgesehen und zwar in den Sums (Sum = Kreisstadt) Altanbulag, Sukhbaatar, Shaamar, Dulaankhaan, Jargalant, Zuunkharaa, Tunkhel, Khötöl, Nomgon und Khuder.
In sechs Gruppen arbeiteten 32 Einsatzteilnehmer, darunter 12 mongolische Zahnärzte und diese wurden von neun Dolmetschern unterstützt. Beteiligt an dem Einsatz waren allerdings über 300 Personen, darunter mongolische Parlamentsabgeordnete, die Gesundheitsministerin mit ihren Mitarbeitern, Chefärzte von Kliniken mit ihren Mitarbeitern, Fahrer, die Bürgermeister der Sums sowie die Leiter und Mitarbeiter der Gesundheitsämter. Auch ein Presseteam begleitete den Einsatz vor Ort.
Die Einsatzhelfer waren in Teams von vier bis sechs Helfern im Einsatz, eine Teamgröße, welche sich bei vorangegangenen Einsätzen in der Mongolei als überaus effizient erwiesen hat, so auch diesmal. Jedem Team standen in der Regel drei Behandlungsstühle, zwei bis drei mobile Behandlungseinheiten (MDDC) mit Zahnsteinentfernungsgerät, UV-Lampe, Kleininstrumente und eine Kiste mit Mundhygiene- und Aufklärungsmaterial zur Verfügung. Jeder Gruppe gehörten drei Zahnärzte an, wovon die erfahrensten als Gruppenleiter fungierten.
Vorbereitung des Einsatzes
Wie alle Jahre forderte der Großeinsatz wieder eine gehörige Portion an Vorbereitung und eine logistische Herkulesaufgabe von der DWLF-Geschäftsstelle ein. Bereits im April reiste unsere DWLF-Geschäftsführerin, Prof. Tuul Macher, in die Mongolei, um vor Ort die wichtigsten Einsatzinformationen mit den zehn Bürgermeistern und Chefärzten der Kliniken zu besprechen. Im Juni wurden die Einsatzteilnehmer zur Einsatzbesprechung nach Nürnberg eingeladen, um die Einsatzteilnehmer, vor allem die Erstteilnehmer, für den anstehenden Einsatz im folgenden Monat zu briefen.
900 kg Behandlungsmaterialen wurden danach mit Mongolian Airlines nach Ulan Bator, die Hauptstadt der Mongolei, auf die Reise geschickt. Dort war die Zollabfertigung und die Verteilung des Materials auf die sechs Gruppen noch zu bewältigen.
Und so sah das Einsatz-Equipment aus:
- 22 tragbare Behandlungseinheiten (inkl. Zahnsteinentfernungsgeräte, UV-Lampen,
- 24 mobile Behandlungsstühle,
- 44 Sitzstühle für Behandler und Assistenzen,
- Prophylaxe-Boxen mit Zahnbürsten und Demo_Material.
Der Einsatz
Am Sonntag, 15.07.2018 war es soweit! Unsere 20 Einsatzteilnehmer trafen mit Mongolian Airlines am Internationalen Flughafen „Chinggis Khaan“ in Ulan Bator ein und wurden mit Pkws gleich weiter in die sechs Sums, zu den Einsatzorten, gefahren.
Abends fand in jedem Sum ein Empfang unserer Helfer durch die Bürgermeister und Chefärzte der Kliniken vor Ort statt. Dabei stellten sich die Teilnehmer vor und lernten die begleitenden Dolmetscher und Sum-Mitarbeiter kennen. Außerdem wurden an den Einsatzorten die Mobilen Einheiten (MDDC) und das Behandlungsmaterial vorbereitet.
In der ersten Einsatzwoche, vom 17.07. bis 21.07.2018 wurden in den ersten sechs Einsatzorten bedürftige Patienten kostenfrei behandelt. Vom 24.07. bis 28.07.2018 wurden in anderen Sums weiter behandelt. Der operative Teil des Einsatzes endete am Samstag, den 28.07.2018.
In den zwei Wochen wurde von den deutschen und mongolischen Helfern folgende Einzelleistungen erbracht:
- 4.861 Patienten kamen zur zahnärztlichen Untersuchung,
- 1.938 Zähne mussten gezogen werden,
- 2.855 Zahnfüllungen waren erforderlich,
- 501 Sealings wurden vorgenommen,
- 701 Patienten wurden von Zahnstein befreit,
- 154 andere Maßnahmen wurden vorgenommen.
Der Gesamtwert des Einsatzes, berechnet nach dem niedrigsten Satz deutscher Krankenkassen (AOK Bayern) betrug zusammen 471.835,52 EUR.
Nach dem Einsatz
Am Sonntag und Montag 29./30.07.2018 trafen alle Einsatzhelfer wieder in Ulan Bator ein und übernachteten in einem Hotel. Am Montag folgte dann noch die Pressekonferenz unter Teilnahme der Stv. Gesundheitsministerin Frau Byambasuren, der Abgeordneten Frau Oyundari, die Aimag-Abgeordnete Frau Sanaa-Amar, neun Journalisten von Presse, Funk und Fernsehen.
Frau Oyundari bedankte sich bei den DWLF-Helfern für deren Engagement unter viel Beifall. Unsere Helferin, ZÄin Claudia Hirzel, welche bereits zum dritten Mal an einem Mongolei-Einsatz teilnahm, wurde mit einer besonderen Ehrenurkunde vom Gesundheitsministeriums der Mongolei ausgezeichnet. Begleitet wurde die Veranstaltung von Musikern, die mit traditionellen Musikinstrumenten und Gesang die Gäste erfreuten.
Zur Erholung standen den Einsatzteilnehmern dann noch vier Tage zur Verfügung, um Ulan Bator und seine Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Am Samstag 04.08.2018 stand dann für alle Teilnehmer die Heimreise an. Sie alle konnten wieder auf einen sehr erfolgreichen Einsatz zurückblicken.
Das DWLF-Orga-Team
Dem Orga-Team gehörten sechs Personen an, darunter auch die DWLF-Geschäftsführerin, Prof. Macher, als PME für die Mongolei. Außerdem waren dabei der PMG, zwei Fahrer und zwei Helfer. Während des Einsatzes legte das Team in sechs Versorgungsfahrten insgesamt rund 4.200 km mit dem Kfz. zurück. Es versorgte die Einsatz-Teams mit europäischem Verbrauchsmaterial und stand diesen mit Rat und Tat zur Seite.
Besucht wurden die Einsatzhelfer auch von Jorunalisten aus Deutschland und London. diese erkundigten sich nach dem DWLF-Einsatz, führten Interviews und fertigten viele Fotos.
Was noch auffiel:
- Etwa 40% der von den DWLF-Helfer behandelten Patienten waren Kinder vom ersten bis 15 Lebensjahr,
- 18% der Patienten setzten sich aus älteren und behinderten Menschen zusammen.
DWLF bedankt sich…
…bei allen Einsatzteilnehmern und bei den unterstützenden Firmen und Institutionen, die unsere Aktivitäten für diese Entwicklungspartnerschaft mit der Mongolei unterstützten und dazu beigetragen haben, auch heuer wieder ein hervorragendes Ergebnis zu erzielen.
Wir danken für die Flexibilität und den enormen Einsatz, für die gute Zusammenarbeit in einer anstrengenden Zeit, in einer armen Gegend der Mongolei. Wir wünschen allen Unterstützern und ihren Familien viel Gesundheit, Glück und Erfolg für die Zukunft.
Diesen Dank sprechen wir auch um Namen der vielen heuer wieder betreuten Zahnpatienten aus.
Unser besonderer Dank geht auch an
unsere Sponsoren:
- Alpro Medical GmbH,
- Ivoclar Vivadent GmbH,
- Merz Dental GmbH,
- Pluradent AG & Co KG,
- VOCO GmbH,
- Resorba Medical GmbH
sowie an
- das Gesundheitsministerium der Mongolei,
- das Gesundheitsentwicklungszentrum der Mongolei,
- die Deutsche Botschaft in der Mongolei,
- die Gesundheitsämter und das Gesundheitszentrums von Selenge aimag,
- die MIAT Mongolian Airlines,
- MAT,
- Zollamt der Mongolei,
- Fachkontrollamt der Mongolei.
Fazit:
Unser Schwerpunkt wird künftig noch stärker die Prophylaxe sein. Geduld, Toleranz und Improvisationstalent sind weiterhin gefragte Eigenschaften. Wir werden über unsere weiteren Vorhaben auf unserer Webpräsenz www.dwlf.org berichten.