von Redaktion (E-Mail: redaktion [@] dwlf.org)
Im Rahmen der
„Europäisch-asiatischen Verständnisrunde“ (EAV)
lauschten wir am gestrigen Abend (Freitag, 15.07.2016) zunächst unseren beiden Referentinnen, den Zahnärztlichen Assistenzen Renate Sebert aus Kornwestheim bei Stuttgart und Helene Fuchs aus Straubing. Und ein bisschen Sightseeing stand für die beiden Damen heute auf dem Programm, um die „Straße der Kinderrechte“ im Stadtpark der Stadt Nürnberg zu erkunden.
Zunächst aber traf man sich auch diesmal wieder im Restaurant „Pin Wei – dem etwas anderen Chinesen“, in Nürnberg, in der Waechterstr. 28, gleich ggü. der DWLF-Geschäftsstelle (inzwischen sozusagen unser Stammlokal für unsere EAV-Treffen).
Eigentlich ist das Restaurant derzeit wegen Betriebsurlaubs geschlossen. Zur Freude aller haben die jungen Wirtsleute ihr Lokal nicht nur extra für unser Treffen geöffnet, sondern uns noch einen ganz besonderen Gast mitgebracht, nämlich ihre erst Mitte Juni geborene Tochter.
Präsident Dr. Claus Macher dankte den beiden Betreibern Frau Yu Zhang und Herrn Xin Zhaoyongxin, dass sie extra für unseren Vortragsabend geöffnet hatten.
Frau Sebert und Frau Fuchs gehörten zum Pionier-Einsatzteam, das im Frühjahr d.J. mit den beiden Zahnärztinnen Claudia Hirzel (GL) und Dr. Ulrike Markmann den Ersteinsatz in Anshan, Provinz Liáoníng, im Nordosten der Volksrepublik China durchführte. Lesen Sie hierzu auch unseren detaillierten Bericht
China: Erfolgreicher Auftakt – Ersteinsatz.
Ein schriftlicher Bericht mit Lichtbildern gibt dem Leser zwar einen guten Überblick über den Verlauf eines Einsatzes. Wenn aber Beteiligte ihre ganz persönlichen Eindrücke in einem Lichtbildervortrag vermitteln, dann ist das für den Zuhörer noch einmal um Vieles authentischer. Und dies gelang den beiden engagierten Helferinnen wunderbar.
Als Zuhörer konnte man nicht nur den Ablauf vernehmen, sondern direkt mitfühlen, etwa den Frust zum Beginn des Einsatzes, als es zunächst Probleme mit den Arbeitserlaubnissen gab. Oder das Entsetzen über die vorgefundene, teilweise extrem schlechte Zahngesundheit bei den Bedürftigen.
Die beiden Referentinnen bereiteten ihren Zuhörern einen kurzweiligen aber sehr interessanten und informativen Abend.
Dr. Macher freute sich, zum Schluss noch eine per E-Mail übersandte Grußnote von Frau Dr. Ulrike Markmann – eine der beiden Zahnärztinnen des Pionierteams – verlesen zu können. Sie schrieb:
„Liebes Team von Zahnärzte ohne Grenzen, liebe Freunde,
leider kann ich an diesem wichtigen und spannenden Abend nicht dabei sein, da ich beruflich eingebunden bin. Dennoch möchte ich die Arbeit in China von Zahnärzte ohne Grenzen mit ein paar Zeilen unterstützen.
Unser China Einsatz liegt nun mehr als 3 Monate zurück und ich erinnere mich gerne daran. An die Freundlichkeit der Menschen, die Arbeit und vor allem die Dankbarkeit der Menschen, denen wir helfen konnten. Wir konnten in einer Schule die Klassen motivieren, Lehrer sowie Schüler in Sachen Mundgesundheit sensibilisieren. Wir halfen jungen und alten Menschen durch unsere Arbeit Schmerzfreiheit und Lebensqualität zurückzuerlangen.
Ähnlich wie bei anderen zahnmedizinischen Hilfsprojekten ist ehrenamtliche Hilfe ein Tropfen auf den heißen Stein. Gerade bei einem Pionierprojekt wie China gab es sehr viel zu organisieren, hierbei möchte ich mich noch einmal für die monatelange Vorarbeit der Stiftung bedanken. Nun sind Kontakte geknüpfte, Wege geebnet. Es ist wichtig den Menschen dort zu zeigen, dass es weiter geht. Weiter in der Entwicklung eines Landes, das sich nun geöffnet hat. Geöffnet für unsere Unterstützung in der Etablierung einer aufgeklärten, mundgesunden Bevölkerung.
Beste Grüße,
Dr. Ulrike Markmann
Pionierteam China März 2016
Der nächste Tag: Etwas Sightseeing
Wenn man schon, wie unsere beiden Referentinnen, von weit her zu einem Vortrag anreist, dann möchte man diesen natürlich auch ein bisschen Sightseeing bieten. Dazu bietet die Stadt Nürnberg allerlei Gelegenheiten, wie z.B. das wunderbar restaurierte Burgviertel oder das „Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände“. Besonders angetan aber waren Renate Sebert und Helene Fuchs von einer relativ neuen Einmaligkeit, die Nürnberg zu bieten hat:
Die Straße der Kinderrechte…
… im Nürnberger Stadtpark. Die Stadt Nürnberg hat beginnend ab 2007 – analog zur „Straße der Menschenrechte“ – eingerichtet, um an die bereits im Jahre 1989 von den Vereinten Nationen beschlossenen Kinderrechtskonvention zu erinnern. Mit Ausnahme der USA sind die darin in 54 Artikeln niedergeschriebenen Kinderrechte inzwischen von allen Ländern ratifiziert. Die darin enthaltenen zehn wichtigsten Kinderrechte sind:
- Alle Kinder haben das Recht gleich behandelt zu werden.
- Alle Kinder haben das Recht gesund und gut leben zu können.
- Alle Kinder haben das Recht vor Gewalt geschützt zu werden.
- Alle Kinder haben das Recht sich zu informieren, sich frei entscheiden und bei Themen die sie betreffen mitzubestimmen.
- Alle Kinder haben das Recht auf Bildung und Ausbildung.
- Alle Kinder haben das Recht auf Freizeit und Spiel.
- Alle Kinder haben das Recht auf Fürsorge durch ihre Eltern.
- Alle Kinder haben das Recht auf einen eigenen Namen, auf die Zugehörigkeit zu einer Familie und zu einem Staat.
- Alle Kinder haben das Recht auf die Fürsorge beider Elternteile.
- Alle Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre.
- Kinder mit Behinderungen haben ein Recht auf besondere Fürsorge und Förderung, sie sollen aktiv am Leben teilnehmen.
Dass man beim Gedenken an diese Kinderrechte auch als Erwachsener Spaß haben kann, bewiesen auch unsere beiden Referentinnen.