von Kurt O. Wörl (redaktion [at] dwlf.org)

Bericht: DWLF-Jahreshauptversammlung vom 20.11.2021

Dr. Sybille Keller

Nach knapp vier Jahren im Amt, bat DWLF-Präsident Dr. Stefan Rohr aus privaten Gründen darum, auf der Jahreshauptversammlung von seinen Aufgaben entbunden zu werden und schlug vor, die Zahnärztin, Frau Dr. Sybille Keller, aus Waltenhofen, zu seiner Nachfolgerin zu wählen.

Frau Dr. Keller ist eine Mitstreiterin der ersten Stunde. Zusammen mit dem Stifter Dr. Claus Macher hob sie 2004 die Dr.-Claus-Macher-Stiftung, nach außen als „Stiftung Zahnärzte ohne Grenzen“ bekannt, aus der Taufe. Sie engagierte sich von Beginn an und seither kontinuierlich in humanitären Hilfseinsätzen in Nepal, das auch zum ersten Einsatzland der ehemaligen Stiftung wurde.

Auch Dr. Rohr war bereits als Vizepräsident der inzwischen erloschenen Vorgängerorganisation, neben Stifter und Präsident Dr. Claus Macher, in Verantwortung und übernahm 2018 als Gründungspräsident die Verantwortung für Zahnärzte ohne Grenzen e.V. (DWLF), welche die humanitäre Arbeit der vormaligen Stiftung seither weiterführt. Erfreulich: Dr. Rohr wird DWLF als erfahrener Projektmanager für das Einsatzland Namibia erhalten bleiben.

Das Bedauern über den Rückzug Dr. Rohrs war unter den DWLF-Mitgliedern groß, doch die vorgetragenen, privaten Gründe waren überaus nachvollziehbar und gewichtig. So entsprachen die Mitglieder im Rahmen der Jahreshauptversammlung am 20.11.2021 dem Wunsch Dr. Rohrs und wählten Frau Dr. Sybille Keller einstimmig zu seiner Nachfolgerin.

V.l.n.r.: Vizepräsident Dr. Sebastian Holzinger, gewählte Präsidentin Dr. Sybille Keller, scheidender Präsident Dr. Stefan Rohr

Diese bedankte sich bei allen Mitgliedern für das ausgesprochene Vertrauen und wünschte sich eine gute, unkomplizierte Zusammenarbeit des offenen und direkten Wortes. Bei Dr. Rohr bedankte sie sich für sein unermüdliches Engagement als Präsident des 2018 gegründeten Vereins. Sie trete die Nachfolge gerne an, weil ihr dieses humanitäre Wirken immer überaus wichtig war und ist – sowohl zu Zeiten der Stiftung wie heute.

Kolmann Deuerlein, Verwaltungsleiter der DWLF-Geschäftsstelle, fasste in Worte an den scheidenden Präsidenten zusammen, was der Gesamtvorstand, die Mitglieder und das Team der Geschäftsstelle wohl durchgehend empfanden:

„Lieber Stefan, was für eine überragende Zusammenarbeit während der Jahre Deiner Präsidentschaft für DWLF! Effizient, fruchtbar, freundlich. Was haben wir unter Deiner Führung zusammen alles für DWLF erreicht! Auf ein einziges und das wichtigste Ergebnis zusammengefasst: Unter Deiner Führung haben wir DWLFler zehntausende Patienten zahnmedizinisch versorgt. Und was Dir immer ganz besonders wichtig ist: Den Patienten und deren Familien zu zeigen, dass sie nicht vergessen sind. Stefan, wir sind Dir aufrichtig überaus dankbar. Hoffentlich können wir alsbald Deinen nächsten Hilfseinsatz vorbereiten.“ 

Vizepräsident Dr. Sebastian Holzinger trug im Weiteren den Rechenschaftsbericht des Präsidiums vor. Im Mittelpunkt stand die weltweite Corona-Pandemie, die aufgrund der damit verbundenen Reisebeschränkungen das operative Engagement von DWLF massiv einschränkte. In den beiden Jahren seit Ausbruch waren nur acht Hilfseinsätze – in Sambia, Namibia, Togo und auf den Kapverden – möglich. Davon sechs Einsätze 2020. Ersatzweise hat DWLF 2020/2021 örtliche Zahnärzte in den Gastländern mit Anästhetika und zahnärztlicher Ausrüstung im Wert von ca. 20.000 EUR unterstützt.

Einen Ausblick auf das Einsatzjahr 2022 gab die Einsatzkoordinatorin der Geschäftsstelle, Franka Selz. Es bereite sich aktuell ein zwölfköpfiges Team für einen Einsatz in Togo vor, der für Februar 2022 geplant sei, so wegen der Pandemie nicht auch diese Planung obsolet werde.

Berichten konnte Frau Selz auch, dass sich zunehmend neue Einsatzinteressierte, Studenten und frisch Approbierte, für eine Mitarbeit in Einsätzen bei der Geschäftsstelle melden.

Kolmann Deuerlein berichtete im Management-Report, dass die finanzielle Ausstattung des Vereins gut sei, wenn auch die Menge des gesammelten Edelmetalls tendenziell zurückgehe, weil immer weniger Edelmetall in der Zahnmedizin eingesetzt werde. Der Rückgang habe aber aufgrund der Metallpreisentwicklung mehr als ausgeglichen werden können.

Deuerlein konnte auch berichten, dass nach einer Außenprüfung durch das Zentralfinanzamt, die ohne jegliche Beanstandung erfolgte, die Gemeinnützigkeit und Mildtätigkeit von DWLF erneut bestätigt wurde.

Im Weiteren wurden aus formalen Gründen zwei Satzungsänderungen beschlossen, die Reisekostenordnung wurde für ein weiteres Jahr verlängert und dabei die Zuschüsse für zahnärztliche Assistenzen und Zahntechniker auf 1.000 EUR/Einsatz angehoben.