Beitrag von Laura Brem (E-Mail: lauramie [at] web.de)

Unser Einsatz auf den Kapverden, im September 2024, war ein unglaubliches Erlebnis, das uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wir haben viel erlebt, viel gelernt und tolle Menschen kennengelernt.

Unser Team:

  • Laura Brem (AD+GL)
  • ZA Dr. med. dent. Schwaninger (AD)
  • Laura Hartlieb (als ADH)
  • Vanessa Gerstenberger (ADH)

Nach einem etwas abenteuerlichen Hinflug mit Royal Air Maroc, über Casablanca sind wir nachts in Praia angekommen und wurden (wie zuvor mit der zuständigen Zahnärztin vor Ort vereinbart) von einem Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums abgeholt. Er brachte uns zur Unterkunft „Casa Jean-Charles“, wo wir die beiden Einsatzwochen untergebracht waren. Wir hatten dort tolle Zimmer, mit allem ausgestattet was man braucht, inklusive Klimaanlage und Kühlschrank.

Bei Jean-Charles haben wir uns die gesamte Zeit über sehr gut aufgehoben gefühlt und konnten bei Regenwetter eine Abkühlung im kleinen Pool genießen. Jeden Morgen gab es ein frisch zubereitetes Frühstück mit Brot, Aufstrichen und Obst.

Am Ende der ersten Woche konnten wir unsere (Arbeits-) Kleidung waschen und auch unsere Betten wurden noch einmal frisch bezogen.

Am Samstag nach unserer Ankunft haben wir dann erstmals Elisabeth Rodriges (Zahnärztin vor Ort) getroffen und gemeinsam die Einheiten, Stühle und Instrumente aufgebaut.

Am Montag ging es dann den ersten Tag ans Arbeiten.

Wir wurden jeden Morgen pünktlich von einem Fahrer abgeholt und zur Klinik gebracht, so wie nach getaner Arbeit wieder zurück zur Unterkunft gefahren. Elisabeth war in der ersten Woche die gesamte Zeit vor Ort und war uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

Bis alles bereit für die Behandlung war, wurde es meistens etwa neun Uhr und wir konnten mit den ersten Patienten starten. Wir haben es so gehalten, dass wir alle Patienten behandelt und danach zu Mittag gegessen haben.

Meistens waren es 14-18 Patienten pro Tag, im Schnitt haben wir meistens bis 14 Uhr behandelt, in der zweiten Woche waren wir dann super eingespielt und teilweise schon um 12:30/13:00 Uhr mit allen Patienten fertig.

Im Vorfeld haben wir besprochen, wie wir die Behandlungen angehen (auch mit Projektmanager Wolfgang Kehl) und dann vor Ort stets versucht, so viel wie möglich bei den einzelnen Patienten zu therapieren.

Wir hatten das Glück, dass nach unserer Gruppe noch eine Zweite an den Standort gekommen ist, sodass wir die Möglichkeit hatten den einen oder anderen Patienten ein zweites Mal einzubestellen, wenn die Behandlung zu umfangreich war.

Das Bürokratische sowie die Kommunikation mit den Patienten hat dann Elisabeth für uns geregelt.

Insgesamt haben wir in den zwei Wochen etwa 140 Patienten behandelt und dabei ca. 100 Extraktionen, 200 Füllungen und 150 Fissuren und Versiegelungen als Einzelleistungen vor­ge­nom­men.

Das Mittagessen war jeden Tag wirklich sehr lecker und frisch. Wir konnten täglich aus drei oder vier verschiedenen Gerichten wählen und uns zwischen Fisch, Rind und Hähnchen entscheiden. Das Essen wurde dann von einem lokalen Restaurant geliefert.

Nach der Arbeit sind wir dann fast jeden Tag an den Strand Quebra Canela gegangen, der zu Fuß nur circa 10 Minuten entfernt von der Casa Jean Charles liegt. Dort gibt es auch einige schöne Bars und Restaurants, in welchen man gut zu Abend essen konnte, wenn man nach dem üppigen Mittagessen überhaupt noch Hunger verspürte.

An unserem freien Wochenende gönnten wir uns am Samstag über Get-Your-Guide eine tolle Rundtour über die Insel, die wirklich zu empfehlen ist. Wir hatten dadurch die Möglichkeit, viel von der Landschaft und der Umgebung zu sehen und ein bisschen mehr über Land und Leute zu lernen. Am Sonntag folgte noch eine kleine Wanderung zur früheren Hauptstadt der Kapverden, Cidade Velha, mit der großen Festungsanlage Forte Real de São Filipe. Wir sind durch ein ausgetrocknetes Flussbett gelaufen und hatten eine wunderschöne Zeit in der Natur.

In der zweiten Woche haben wir dann wie gewohnt gearbeitet und sind am Freitag zusammen mit ein paar Mitarbeitern der Klinik in eine Schule gefahren. Dort haben die Kinder eine kleine Einweisung in Mundgesundheit, Ernährung und das richtige Zähneputzen erhalten. Im Anschluss erhielt jedes Kind von uns noch eine Zahnbürste.

Nochmal gab es ein leckeres Mittagessen in der Klinik und im Anschluss haben wir uns von allen verabschiedet.

Insgesamt verflog die Zeit unglaublich schnell und wir hatten sehr viel Spaß und Freude dabei, den Menschen zu helfen, aber auch die Insel Santiago und die Kultur  dort kennenzulernen.

Insgesamt muss man die Organisation und das Engagement von Wolfgang sehr hervorheben. Durch ein Gruppentelefonat vorab konnten wir uns alle kennenlernen und schon viele Fragen klären, sodass wir einen Eindruck davon bekamen, was uns erwarten wird und was wir zu tun haben. Außerdem konnten wir so sehr gut abstimmen wer welche Materialien mitbringt und welche Flüge wir nehmen.

Auch die Organisation vor Ort war völlig unproblematisch, wir wurden auch nach den zwei Wochen wieder zum Flughafen gebracht und mussten uns zu keiner Zeit Gedanken über einen Transfer oder ähnliches machen.

Prinzipiell wird auf den Kapverden Kreol und Portugiesisch gesprochen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Spanisch-Kenntnisse auch von Vorteil sein können. Sowohl in der Kommunikation mit Patienten oder mit den Mitarbeitern der Klinik als auch im täglichen Leben, bei Fahrten mit dem Taxi, im Supermarkt oder im Restaurant. Grundsätzlich ging es auch auf Englisch, das war aber oft nicht so unkompliziert wie gedacht.

Wir haben als Gruppe eine tolle Zeit in Praia gehabt und möchten uns sehr beim gesamten Team der DWLF bedanken. Wir kommen gerne wieder!