Redaktioneller Beitrag, nach einem Bericht von Antonia Schunke,
Litembo Diocesan Hospital
Im Rahmen des Projekts „Mobile Klinik“, organisiert vom Litembo Diocesan Hospital, nahm im April d.J. in Tansania auch ein DWLF-Team in einem Pioniereinsatz teil.
Die DWLF-Teilnehmer waren:
- Dr. Ingo Bolg (AD, GL)
- Barbara Sehlen (AD)
- Heike Gabloffsky (ADH)
- Mandy Wunsch (ADH)
- Dagmara Markoczynska (ADH)
V.l.n.r.: Heike Gabloffsky, ZÄin Barbara Sehlen, Dr. Ingo Bolg,
Dagmara Markoczynska, Mandy Wunsch
Außer unserem zahnärztlichen Team waren vom Hospital noch ein Gynäkologe, ein Internist, ein Augenarzt, eine Zahnärztin, eine Fachkraft für Ultraschall und zwei Fahrer in den Einsatz eingebunden.
Alle für die folgenden sechs Tage vorgesehenen Einsatzorte lagen in der Nähe des Lake Malawi, an der Mbamba Bay und als erste Station fiel die Wahl auf Maguu, ein kleines Dorf im Mbinga-Distrik. Im dortigen Healthcenter hatte sich an diesem Tag das Einsatzteam dieser Mobilen Klinik um über 670 Patienten zu kümmern. Normalerweise suchen am Tag durchschnittlich nur 50 Patienten das Healthcenter auf, das sonst von zwei Ärzten und zwei Pflegekräften betrieben wird.
Weitere Stationen waren Mikalanga, Mpapa, Tingi, Mpepo und Liparamba,
Für das DWLF-Team bedeutete dies wieder viel Arbeit: Checkups, Füllungen, Extraktionen und Reinigungen. Vor allem musste sehr viel Zahnstein entfernt werden. Bei einer Patientin hatte dieser gleich drei Zähne komplett überzogen.
Um die längere Wartezeit bei starkem Patientenandrang sinnvoll zu nutzten, nutzten die einheimische Zahnärztin Dr. Neema und unsere ADH Dagmara Markoczynska an jedem Einsatzort diese Zeit für die Prophylaxe. Mittels eines Gebissmodells erklärten sie den Wartenden, wie man richtig die Zähne putzen sollte, auch unter Einsatz von Bildtafeln.
Nachdem unser Team sechs Tage mit der Mobilen Klinik im Outreach unterwegs war, setzte es seine Tätigkeit in der Folgewoche in der Zahnstation des Litembo Diocesan Hospital fort.
In den zwei Wochen ihres Einsatzes behandelte das DWLF-Team zusammen 268 Patienten und erbrachte – für die Patienten wie immer kostenfrei – folgende Einzelleistungen: 283 Extraktionen, 95 Füllungen, 73 Zahnsteinentfernungen und eine Versiegelung.
Wir, von Zahnärzte ohne Grenzen, danken der Leitung des Litembo-Krankenhauses sehr herzlich für die perfekte Organisation der Mediziner-Karawane und wir freuen uns sehr auf künftige Einsätze.
Das Projekt „Mobile Klinik“
Das Projekt wurde 2017 vom Litembo Diocesan Hospital ins Leben gerufen. Es bringt medizinische Dienstleistungen in abgelegene Orte, mit einem Team von medizinischen Fachkräften, welches mit Instrumenten und Medikamenten ausgestattet ist. Das Ärzteteam bietet umfassende Leistungen der medizinischen Grundversorgung, einschließlich der Behandlung kleinerer Beschwerden direkt vor Ort, der Behandlung chronischer Krankheiten sowie Vorsorgeuntersuchungen. Um das zu gewährleisten, verbringen die Ärzte einen Tag an einer Einsatzstelle und machen sich dann auf den Weg zu der Nächsten. So konnten bei dieser Tour in sechs Tagen sechs verschieden Orte angefahren und über 3.000 Patienten behandelt werden. Zusammen sind fünf medizinische Fachbereiche vertreten: Gynäkologie, Ultraschall, Innere Medizin, Augen- und Zahnheilkunde. Zusätzlich dazu engagieren die Ärzte sich auch für die Aufklärung der Patienten und die Gesundheitsförderung, die für die Aufrechterhaltung einer guten Gesundheit unerlässlich ist. Um sicherzustellen, dass das Angebot weithin bekannt ist, wurde die Informationen an Kirchen, Gesundheitszentren und Apotheken weitergegeben und dadurch verbreitet. Die Behandlung ist kostenfrei und macht damit die Gesundheitsversorgung auch für diejenigen erschwinglich, die sonst keinen Zugang oder nicht die Mittel dazu hätten.
